Kleinkind mit Bauchschmerzen sitzt auf der Toilette
Was hilft jetzt?

Bauchschmerzen beim Kind lassen Eltern rätseln

„Mama, ich habe Bauch-Aua.“ Diesen Satz kennen wohl alle Eltern. Doch was steckt wirklich hinter den Beschwerden? In vielen Fällen, ist es etwas anderes, als man zunächst vermuten würde.

Während Babys ihr Unwohlsein nur durch Weinen äußern, können Kleinkinder bereits sagen, dass sie „ein Aua“ haben. Und in den meisten aller Fälle zeigen sie dabei auf den Bauch. Bauchschmerzen beim Kind sind zwar keine Seltenheit, oft aber nicht die wahre Ursache der Beschwerden. Manchmal hat nicht mal der Bauch etwas damit zu tun. Eltern stellt das vor ein Rätsel.

Bauchschmerzen: Ab wann kann ein Kind Schmerzen lokalisieren?

Je jünger das Kind ist, desto schwerer fällt es ihm, Schmerzen zu deuten und zu lokalisieren. Bis zum Alter von circa acht Jahren sprechen Kinder in der Regel pauschal von Bauchschmerzen, wenn es ihnen nicht gut geht. Das liegt zum einen schlicht daran, dass ihnen noch der Wortschatz fehlt, um Schmerzen in ihrer Intensität und dem Ort ihres Auftretens zu beschreiben. Zum anderen sind vor allem bei kleinen Kindern manche Nervenverbindungen noch nicht vollständig ausgereift, so dass sich ein Unwohlsein wirklich pauschal anfühlen kann.

Bauchschmerzen beim Kind: So können Eltern helfen

Klagt ein Kind über Bauchweh, ist die Aufmerksamkeit der Eltern gefragt. Beobachten Sie Ihr Kind genau: Legt es intuitiv die Hand auf den Bauch? Oder greift es sich vielleicht auffällig oft ans Ohr, an den Kopf oder eine andere Stelle, die die eigentliche Schmerzursache sein könnte? Wie stark schätzen Sie die Schmerzen ein? Lässt sich das Kind leicht ablenken? Oder hilft selbst die beste Unterhaltung nicht, um den Schmerz vergessen zu lassen.

Gibt es andere Symptome (z.B. Fieber, Mattheit, Durchfall)? Helfen Sie Ihrem Kind ruhig auch verbal bei der Schmerzbeschreibung. Zeigen Sie dabei auf mögliche Schmerzstellen und fragen Sie nach, ob es eventuell hier wehtut.

Bauchschmerzen beim Kind: Mögliche Ursachen

Kinder haben deutlich öfter Bauchweh als Erwachsene. In den meisten Fällen sind diese vorübergehend und haben keine ernsthafte organische Ursache. Mögliche Auslöser für Bauchweh könnten sein:

Essen: Zu fett, zu viel Zucker

Der kindliche Magen verträgt fettige oder sehr zuckerhaltige Speisen und Getränke nicht immer gut. Wichtig zu wissen: Auch Fruchtzucker (z.B. Säfte, Smoothies oder frisches Obst) kann Beschwerden verursachen. Die Verdauungsarbeit dauert länger als gewöhnlich, was das Kind als unangenehm empfindet.

Würmer: Juckt der Po?

Würmer sind eine Ursache für Bauchschmerzen bei Kindern, an die man vielleicht nicht auf Anhieb denkt. Würmer sind aber keineswegs selten, gerade bei kleinen Kindern, die sich z.B. beim Spielen im Sandkasten oder über Haustiere anstecken. Außer Bauchschmerzen ist beim Kind vor allen ein juckender Po ein Indiz für Wurmbefall – und zwar meist abends oder in der Nacht. Denn dann kriechen die Würmer aus dem Darm und legen ihre Eier ab. Fragen Sie Ihr Kind nach einem Po-Jucken. Oder beobachten Sie, ob es sich unbewusst am Popo kratzt. Bei Mädchen kann übrigens auch die Vagina betroffen sein und jucken oder gar schmerzen!

Blinddarmentzündung: Plötzliche und starke Schmerzen

Die von vielen Eltern gefürchtete Blinddarmentzündung tritt glücklicherweise selten auf. Eltern erkennen sie an starken Schmerzen (vor allem im rechten Unterbauch), die in der Regel recht plötzlich auftreten. Fieber und Mattheit sind häufige Begleiterscheinungen. Betroffene Kinder trauen sich meistens nicht mehr auf einem Bein zu hüpfen, weil sie den Schmerz fürchten.

Psychische Ursachen

Wenn Kindern etwas buchstäblich auf den Magen schlägt, kann das Bauchweh auch psychische Ursachen haben. Streit mit Geschwistern oder Freunden, Eingewöhnung in den Kindergarten, schlechte Träume oder eine belastende Situation in der Familie spüren Kinder nicht nur mental, sondern manchmal auch körperlich.

Bauchweh beim Kind: Wann zum Arzt?

Eltern entwickeln recht schnell ein gutes Gefühl für ihr Kind, sie wissen, was ihrem kleinen Schatz fehlt und was ihm guttut. Im Zweifel ist der Gang in die Kinderarztpraxis immer ratsam. Auch dann, wenn man nur sicher gehen will. Vergessen Sie niemals Ihr eigenes Bauchgefühl.

Ärztinnen und Ärzte sind nur sprichwörtlich Halbgötter in Weiß. Auch sie wissen nicht immer auf Anhiebt, was Ihrem Kind fehlt – vor allem dann nicht, wenn es sich um ein so pauschales Symptom wie Bauch-Aua handelt. Schildern Sie dem Mediziner daher sämtliche Beobachtungen und Vermutungen. Je mehr er weiß, desto besser kann er helfen.

Und dann heißt es nur noch: Gute Besserung für Ihren kleinen Schatz. Ein milder Tee, der den Magen wärmt, und vor allem viele Kuscheleinheiten sind übrigens oft die beste Medizin.

Teilen: Artikel bei Facebook teilen Artikel bei Whatsapp teilen Artikel URL kopieren
Anzeige
Anzeige
Anzeige