Liebe oder Hiebe? 11 Fakten über Geschwister
Nein, es ist wirklich nicht immer alles Geschwisterliebe – Sie werden es als Geschwister kennen. Streit gehört einfach dazu. Aber wussten Sie auch, dass Erstgeborene schlauer sind? 11 Fakten über Brüder & Schwestern.
Vielleicht ist bei Ihnen ein zweites Kind im Anmarsch oder vielleicht sogar ein drittes Geschwisterchen (Gratulation!). Oder Sie denken gerade an Ihre eigene Kindheit – an das Streiten und Spielen mit ihren Brüdern und Schwestern. Vielleicht haben Sie auch Zwillinge? Oder Sie sind Einzelkind? Wie auch immer: Das Thema Geschwister und Geschwisterliebe betrifft jeden irgendwie. Und deshalb haben wir spannende Fakten herausgesucht.
Zwischen Zank und Zuneigung: 11 Fakten über Geschwister(liebe)
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Geschwister sind selten
War man in den letzten Jahrzehnten als Einzelkind noch die Ausnahme, dreht sich dieses Verhältnis langsam um. Dutzende Statistiken belegen: In rund der Hälfte aller Familien gibt es nur noch maximal ein Kind. Dass es zu mehr als zwei Geschwistern kommt, ist heute die Ausnahme. Außerdem werden die Altersabstände zwischen den Kindern im Vergleich zu Vorgänger-Generationen größer.
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Genetisch ähneln wir uns zwischen null und 100 Prozent
Oft wird behauptet, dass Geschwister zu wenigstens 50 Prozent genetisch übereinstimmen. Doch das muss nicht immer stimmen. Im Einzelfall kann die Übereinstimmung zwischen 0 und 100 Prozent variieren. Warum? Weil die Eltern ihrerseits zwei genetische Optionen in sich tragen: sowohl von ihrem Vater als auch von ihrer Mutter.
Wird ein Kind durch die Gene der Großmutter väterlicherseits und das andere Kind durch das Erbgut des Großvaters mütterlicherseits geprägt, kommen sie genetisch betrachtet kaum auf einen gemeinsamen Nenner. Bei zweieiigen Zwillingen kann das ähnlich sein. Eineiige Zwillinge hingegen ähneln sich immer zu 100 Prozent.
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Geschwisterliebe: Biologisch sind Geschwister Rivalen
In der Natur wird Geschwisterliebe nicht sonderlich großgeschrieben; eigentlich sind Geschwister sogar Rivalen. Vor allem bei Vögeln und Pflanzen lässt sich beobachten, wie stark Geschwister miteinander konkurrieren. Spätestens wenn die Eltern nicht ausreichend Nahrung liefern können, kommt es zu Kämpfen, die bis zur Tötung führen.
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Ja, Eltern haben Lieblingskinder
Eltern wollen es oft nicht wahrhaben, es ist aber Fakt: Das eine Kind zu bevorzugen oder sich einem Kind mehr verbunden zu fühlen, ist völlig normal. Und keine Sorge: Oft handelt es sich dabei lediglich um Phasen. Ob das schlimm ist? Nein, denn Menschen kann man nun mal nicht immer gleich, aber deshalb trotzdem immer fair behandeln.
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Kontakt: Erst eng, dann nicht mehr, dann wieder
In der Kindheit haben Geschwister den engsten Kontakt. Im Alter zwischen drei und fünf Jahren verbringen sie meist sogar mehr als doppelt so viel Zeit miteinander als mit ihren Eltern. Während der Teenie-Zeit ändert sich das. Jetzt wird die persönliche Peergroup für jedes Kind interessanter. Im Erwachsenenalter nähert sich der Kontakt dann oft wieder an.
Voraussetzung für Geschwisterliebe im Erwachsenenalter ist aus Sicht vieler Psychologinnen und Psychologen jedoch: Die Geschwister dürfen keine ungeklärten Streitigkeiten oder Wunden aus Kindheitstagen haben.
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Ihr seid so verschieden: Kinder suchen sich Nischen
Kinder wollen ihren eigenen Platz in der Familie finden. Es ist daher normal, dass sie versuchen, sich von ihren Geschwistern zu unterscheiden. Eltern verstärken diesen Prozess oft unbewusst, indem sie das jeweilige Kind für bestimmte Stärken loben. Ist das eine Kind besonders sportlich, wird das andere dieses Terrain eher meiden und statt körperlicher Attribute eher geistige entwickeln.
Vielleicht wird es besonders kreativ oder lustig. Bei Zwillingen fand man sogar heraus, dass sie sich oft sogar mehr ähneln, wenn sie getrennt voneinander aufwachsen und so gar nicht erst in die Versuchung geraten, ein Fähigkeits-Duell mit ihren Geschwistern auszutragen.
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Kleiner Altersabstand, große Bindung
Kinder lernen vor allem von und durch andere Kinder. Je kleiner dabei der Altersabstand ist, desto enger ist die Bindung. Trennen mehrere Jahre die Kids, können sie weniger miteinander anfangen. Das bedeutet auch: Für einen intensiven Kontakt und Bindung kommt es weniger auf die Verwandtschaft oder das Zusammenleben an als auf den Altersabstand.
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Blutsverwandt? Muss nicht sein
Patchwork-Familien können gut funktionieren. Aus wissenschaftlicher Sicht steht der Geschwisterbindung nichts im Wege, solange die Erwachsenen versuchen, sämtliche Kids fair zu behandeln und sie in keine „Erwachsenen-Konflikte“ einbeziehen. Je ähnlicher sich die Kinder im Alter sind, desto besser klappt die Bindung.
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Armes Einzelkind? Nachteile sind ein Mythos
Früher hieß es, dass Einzelkinder im Nachteil sind. Ihnen würden Spielpartner fehlen, mit denen sie soziale Kompetenzen lernen. Doch solche Thesen sind längst entkräftet. Dadurch, dass sich moderne Betreuungsangebote bereits an ganz kleine Kinder richten, werden soziale Defizite wettgemacht. Einzelkinder kommen früh in Kontakt mit Gleichaltrigen und lernen hier ihr soziales Handwerkzeug.
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Exklusivzeit für Erstgeborene
Dass das erstgeborene Kind mehr elterliche Aufmerksamkeit bekommt, hat meist rein praktische Gründe. Der kleine Bruder oder die kleine Schwester muss einfach „mitgeschleppt“ werden, wenn der Große zum Tennis gefahren wird oder Mama bei den Hausaufgaben helfen muss.
Außerdem sind auch elterliche Nerven irgendwann erschöpft. Abends noch eine extra Gute-Nacht-Geschichte zu lesen oder stundenlang auf dem Teppich Lego zu spielen, ist im Alltag nicht immer drin.
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Erstgeborene erfolgreicher: Eine Frage des Blickwinkels
Studien belegen: Erstgeborene bekommen in der Regel mehr Zeit und Aufmerksamkeit. Solange noch kein kleines Geschwisterchen da ist, werden sie quasi exklusiv gefördert. Ist der Nachwuchs dann da, müssen die Großen oft die Mitverantwortung und Aufsicht ihrer Geschwister übernehmen. Folge: „Die Großen“ entwickeln ein besonderes Verantwortungsbewusstsein, Selbstbewusstsein und kognitive Stärken.
Studien belegen: Erstgeborene haben deshalb oft einen höheren IQ. Weiteren Statistiken zufolge sind sie später auch öfter in Berufen wie CEO, Politikerinnen oder Politiker und Arzt oder Ärztin zu finden. Aber sind sie deshalb erfolgreicher? Das ist Ansichtssache.
Kleine Geschwister findet man statistisch nämlich häufiger in kreativen und sozialen Berufen. Sie haben sich ihre Nische woanders gesucht – Erfolg ist alles, was man gut und gern macht!
Unser Tipp
Ein Geschwisterchen ist im Anmarsch? Dann wird sich das Erstgeborene freuen, ihm ein Spielzeug aussuchen zu dürfen!