Baby hat Fieber: 11 Fragen, die Eltern beschäftigen
Auf werdende Eltern kommen viele neue Herausforderungen zu. Fieber beim Baby wird eine davon sein. Doch zum Glück bedeutet das meist nichts Ernstes. Trotzdem gibt es Dinge, die Sie darüber wissen sollten.
Stimmt es, dass Säuglinge nur selten Fieber haben, ältere Babys aber umso öfter? Ab wann spricht man beim Baby überhaupt von Fieber? Und wieso sagen alle, dass man sich keine Sorgen machen soll? Wir klären auf – schließlich wollen werdende Eltern auf alles vorbereitet sein. Mit unseren Fieber-Fakten behalten Mama und Papa einen kühlen Kopf.
Was muss ich wissen und was tun, wenn das Baby fiebert?
-
Fieber oder erhöhte Temperatur: Wo ist der Unterschied?
Bei einer Körpertemperatur zwischen 37,5 und 38,4 Grad spricht man bei Kindern von einer erhöhten Temperatur. Steigt der Wert über 38,5 Grad, hat das Baby Fieber. Bei einer Körpertemperatur über 39 Grad handelt es sich um hohes Fieber.
-
Gelten bei Neugeborenen andere Werte beim Fiebern?
Ja! Bei Neugeborenen und Babys bis circa drei Monaten ist das Immunsystem noch recht schwach entwickelt. Oft kann es auf einen Infekt noch gar nicht richtig mit Fieber reagieren. Die Messwerte sind also sensibler; man spricht bei Neugeborenen bereits ab 38 Grad von Fieber. Manchmal kann es sogar sein, dass das Neugeborene an einem Infekt leidet, obwohl überhaupt keine Temperaturveränderung nachzuweisen ist. Sollte das Baby schlapp wirken, nicht trinken wollen, Hautverfärbungen zeigen oder sich auf sonstige Weise stark verändern, suchen Sie unbedingt gleich Ihre Kinderärztin oder Ihren Kinderarzt auf!
-
Warum heißt es, dass Fieber beim Baby ein gutes Zeichen ist?
Fieber ist an sich keine Krankheit, sondern eine Abwehrreaktion des Körpers. Ein fieberndes Baby hat also ein Immunsystem, das aktiv gegen einen Erreger ankämpft. Da Krankheitserreger keine Wärme vertragen, wird ihre Ausbreitung durch Fieber verlangsamt und im Idealfall gänzlich unterbunden.
Tipp: Sie können das Immunsystem Ihres Kindes auch stärken!
-
Warum haben Kinder häufiger Fieber als Erwachsene?
Das Immunsystem von Babys und Kindern muss sich erst noch entwickeln. Es lernt quasi aus jeder Erfahrung: Infekte stärken seine Fähigkeit zur Abwehr, sodass es im Laufe der Zeit auf kleine Infekte nicht mehr mit seiner ganzen Kraft reagieren muss, sondern auch ohne Fieber gegen die Erreger ankommt.
-
Liegt jeder Temperaturerhöhung eine ernste Krankheit zugrunde?
Hat das Baby Fieber, kann man davon ausgehen, dass sein Immunsystem gegen einen Erreger ankämpft. Dabei muss es sich aber nicht gleich um eine ernste Krankheit handeln. Das junge Immunsystem reagiert auf viele Veränderungen mit einer Temperaturerhöhung: Zahnschmerzen, entzündete Ohren oder ein Schnupfen sind häufige Auslöser. Eine leicht erhöhte Temperatur kann aber auch ganz andere, harmlose Ursachen haben. So steigt die Körpertemperatur auch durch wildes Toben, Aufregung oder warme Kleidung.
-
Wie kann ich erkennen, ob mein Baby Fieber hat?
Babys mit Fieber fühlen sich warm an. Die Wangen und die Stirn glühen regelrecht. Und auch optisch erkennt man Fieber schnell: Die Augen wirken glasig, die Bäckchen sind rot und manchmal hat das Kind auch am Körper rote Flecken. Da Haut- und Körpertemperatur aber nicht immer identisch sind, ist Fiebermessen letztlich der verlässlichste Weg, um sicher zu gehen.
-
Wie messe ich beim Baby Fieber?
Rektales Fiebermessen ist bei Babys immer noch eine der häufigsten und verlässlichsten Methoden. Wichtig hierbei: Gehen Sie langsam und vorsichtig vor. Geben Sie etwas Öl oder Creme auf das Thermometer, ehe Sie es in den Babypopo einführen. Und auch beim Herausziehen gilt: Je langsamer Sie vorgehen, desto angenehmer ist es für das Kleine. Immer beliebter werden übrigens elektronische Fieberthermometer, die die Temperatur im Ohr messen. Sie fühlen sich für das Baby und später auch für das Kleinkind angenehmer an.
-
Ist es ein Fehler, das Fieber zu senken?
Fieber ist ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem arbeitet. Bei dieser Arbeit sollte man es nicht stören, sondern vielmehr gezielt unterstützen. Helfen Sie dem Körper zunächst durch viel Ruhe und Flüssigkeitszufuhr. Fieber sollten Sie erst dann senken, wenn es für das Kind nicht auszuhalten ist, es mehrere Tage andauert oder es nach ärztlicher Empfehlung aus anderweitigen Gründen ratsam ist (etwa Neigung zu Fieberkrämpfen). Ohnehin sollte vor der Vergabe eines fiebersenkenden Medikaments mit Arzt oder Ärztin gesprochen werden.
-
Ab wann muss ich zum Arzt?
Tritt Fieber bei Babys bis drei Monaten auf, ist grundsätzlich ein Arztbesuch ratsam. Bei älteren Babys empfiehlt sich das, wenn schwere Krankheitssymptome (starke Schmerzen, Erbrechen, Durchfall, Hautausschlag) hinzukommen. Auch wenn das Fieber über mehr als zwei Tage erhalten bleibt oder trotz fiebersenkender Mittel nicht verschwindet, das Kind nicht trinken will oder es zu Krämpfen kommt, sollten Sie unbedingt Arzt oder Ärztin hinzuziehen. Und natürlich: Wenn Sie sich Sorgen machen oder unsicher sind, ist ein Gang in die Praxis ebenfalls immer eine Option.
-
Wie kann ich meinem Baby bei Fieber helfen?
Schaffen Sie dem Kind eine ruhige und wohlige Atmosphäre, in der es sich erholen kann. Körperliche Nähe zu Mama und Papa ist für die meisten Babys jetzt besonders wichtig. Zudem sollte der Flüssigkeitsverlust durch ungesüßte Tees oder Wasser aufgefüllt werden. Hat das Kind keinen Appetit, ist das nicht schlimm. Bieten Sie ihm leichte Kost (wie Fruchtpüree) an, die es gern mag. Kühle, nasse Waschlappen, die vorsichtig um Babys Waden gewickelt werden, wirken erfrischend und ein wenig senkend auf die Temperatur. Wichtig hierbei: Die Wadenwickel sollten nur kühl, nicht eiskalt sein, um den Kreislauf des Babys nicht unnötig zu belasten. Und sie dürfen nicht verwendet werden, wenn das Kind schon friert. Ein altes Hausmittel sind auch Essigpatscherl, also Wadenwickel mit Essig (im Verhältnis 1/3 Essig, 2/3 Wasser). Das Wasser kann lauwarm sein.
-
Was ist Drei-Tages-Fieber?
Hierbei handelt es sich um eine harmlos verlaufende Viruserkrankung. Hat man diese Krankheit einmal durchlebt, ist man ein Leben lang gegen sie immun. Drei-Tages-Fieber äußert sich durch einen plötzlichen und hohen Temperaturanstieg, der nach drei bis vier Tagen meist ebenso abrupt wieder verschwindet. Manchmal zeigt die Haut blassrote Flecken. Oft fühlen sich die Kinder trotz des Fiebers aber kaum eingeschränkt und fit. Eltern sollten darauf achten, dass sich die Kleinen nun trotzdem ausruhen und viel trinken. Und natürlich kann mit der Kinderarztpraxis Rücksprache gehalten werden, ob nichts Ernsteres vorliegt.