Kinderhand greift nach Arm von Teddybär
Vor und nach der Geburt

12 Hebammentipps für Schwangere und Jungmütter

Eine Hebamme weiß, wovon sie spricht, wenn sie übers Baby spricht: Wir haben die besten Tipps für vor und nach der Geburt.

Eine Schwangerschaft bringt viel Neues mit sich und verunsichert. Denn der Körper verändert sich und wenn die Schwangerschaft vorbei ist, gibt es ein neues Familienmitglied. Darauf können sich werdende Mamas ganz entspannt vorbereiten. Und sie können mit diesen Hebammentipps für Jungmütter und Neugeborene gestärkt der Geburt entgegensehen: (Übrigens: Wenn Sie wissen möchten, ob Osteopathie für Ihr Baby infrage kommt, lesen Sie hier weiter.)

Vor der Geburt: Das raten Hebammen schwangeren Frauen

Tipp 1: Stillkissen für besseren Schlaf: Gerade wenn Sie Rückenprobleme haben und wenige Wochen vor der Geburt gar nicht mehr wissen, wie Sie schlafen sollen. Tipp von Hebammen daher: Kaufen Sie sich ein Stillkissen – und zwar vor der Geburt. Damit Sie besser schlafen, legen Sie sich zeitlich hin, das Kissen zwischen die Knie und schieben Sie es unter den Bauch. So können Sie wunderbar den Babybauch entlasten.

Tipp 2: Geburtsposition überdenken: Viele Erstschwangere denken, sie müssten bei der Geburt unbedingt liegen. Muss nicht sein! Die aufrechte Geburtsposition hat nämlich zwei entscheidende Vorteile: Die Schmerzen sind oft besser auszuhalten und die Schwerkraft beschleunigt die Geburt. 

Tipp 3: Mantra für die Geburt kreieren: Angst vor der Geburt? Manch Schwangerer hilft es, sich im Vorfeld ein Mantra zu überlegen, das sie sich während der Wehenarbeit laut oder leise vorsagen können. So hat der Kopf etwas, an dem er sich gedanklich festhalten kann. Wenn Sie sich schwer tun, ein Mantra zu finden, wir haben zwei Vorschläge für Sie: „Baby, komm“ oder „Mein Körper schafft das“.

Tipp 4: Epi No oder no Epi No? Um bei der Geburt einen schmerzhaften Dammschnitt oder Dammriss zu vermeiden, kann es helfen, die Vagina vor der Geburt etwas zu weiten bzw. die Muskeln zu dehnen. Das schafft ein Medizinprodukt namens Epi No (für „no Episiotomie“, also: „kein Dammriss“). Dieses besteht aus einer Art Ballon, der luftlos in die Scheide eingeführt und dann mit Luft aufgepumpt wird. Klingt erstmal erschreckend, doch bei den meisten Schwangeren hilft es, bei der Geburt einen Dammschnitt zu vermeiden! Ab der 34. Schwangerschaftswoche können Sie mit dem Training langsam beginnen. Ab Schwangerschaftswoche 37 können Sie dann ein bis zwei Mal täglich etwa 15 Minuten dehnen, ab der 38. Woche dann zwei Mal täglich und nach dem Dehnen den Ballon rauspressen.

Tipp 5: Folsäure vor/während der Schwangerschaft: Folsäure fördert die Entwicklung der Zellen im Babykörper, denn es trägt zur Zellteilung und zum mütterlichen Gewebewachstum bei. Ärztinnen und Ärzte werden Ihnen wahrscheinlich zur Einnahme von Folsäuretabletten raten. Hebammentipp: Achten Sie darauf, möglichst reine Folsäurepräparate einzunehmen, also keine mit zugesetzten Vitaminen. Denn: Die Vitamine sorgen dafür, dass das Ungeborene im Bauch sehr groß und schwer wird – und das erschwert Ihnen die Geburt.

Nach der Geburt: Die besten Hebammentipps für Mutter & Baby

Tipp 6: Binden im Wochenbett: Weil das Gewebe im Uterus verheilt – dort, wo sich die Plazenta abgelöst hat – werden Sie in den ersten Wochen nach der Geburt, im Wochenbett, eine Menge Blut, Sekret und abgestorbene Gewebebröckchen ausscheiden. Mitunter sind diese Brocken erschreckend groß. Sie brauchen also jede Menge Binden. Und zumindest in der ersten Woche nach der Geburt auch keine Binden für die Regelblutung, sondern richtig große Wochenbetteinlagen (auch Surfbretter genannt). Je dicker, desto besser, denn: Es wird viel Blut fließen. Wichtig bei der Wahl der richtigen Binden: Luftdurchlässig und atmungsaktiv und zugleich saugstark müssen sie sein. Und: biologisch hergestellt. Denn Plastikbeschichtungen können wunde Stellen und Nähte im Intimbereich reizen. Am besten eignen sich Flockenwindeln, unbeschichtete Binden vom Bioladen oder Wöchnerinnenvorlagen aus der Apotheke. Bitte keine Tampons nehmen, diese können zu Infektionen führen.

Tipp 7: Was hilft gegen Verdauungsprobleme? Durch das feste Pressen bei einer natürlichen Geburt bekommen viele Frauen Hämorrhoiden. Außerdem beeinflusst der drastisch abfallende Hormonspiegel die Verdauung negativ. Fazit: Viele Wöchnerinnen leiden unter Verstopfung und manchmal (etwa nach einem Kaiserschnitt) unter Schmerzen beim Stuhlgang. Wichtig ist jetzt: Vermeiden Sie starkes Pressen beim Stuhlgang, das verschlimmert die Beschwerden. Helfen kann dagegen: reichlich trinken (bis zu drei Liter täglich), kurze Spaziergänge, eine ballaststoffreiche Ernährung, eine Bauchmassage (im Uhrzeigersinn massieren) sowie natürliche Abführmittel wie Weizenkleie, Leinsamen und eingeweichte Backpflaumen (mit viel Wasser runterspülen!).

Tipp 8: Nabelpflege beim Neugeborenen: Bis die Nabelschnur verheilt ist, können einige Tage und Wochen vergehen. Um die Nabelpflege kümmert sich normalerweise die Hebamme. Falls Sie aber das Wochenbett ohne Hebamme verbringen möchten und sich selber um die Nabelpflege kümmern, können Sie zwischen drei Modellen wählen: die natürliche, die abdeckende und die offene Nabelpflege. Bei der natürlichen Pflege wird der Nabelschnurrest nicht behandelt, also weder gepudert noch abgedeckt. Bei Variante 2, der abdeckenden Nabelpflege, wird der Nabel mit der Windel abgedeckt. Dabei sollten Sie den Rest mit einer Kompresse oder einem Tupfer umwickeln und diesen mit einem Schlauchverband fixieren. Wichtig: Um den Druck auf den Nabelschnurrest zu vermindern, die Windel nicht zu fest zu machen. Auch bei der offenen Nabelpflege wird der Nabelschnurrest mit einer Kompresse umwickelt – allerdings über der Windel. Am besten funktioniert das, wenn die Windel ein bisschen eingeschlagen wird, sodass sie den Nabel nicht berührt.

Tipp 9: Keine verrutschte Babydecke mehr: Kleine Erdenbürger strampeln sich beim Schlafen regelmäßig die Decke weg. Das können Sie verhindern: Legen Sie Ihr Baby auf die halbe Decke und decken Sie es mit der anderen Deckenhälfte zu. So verrutscht die Babydecke kaum mehr und Ihr Liebling hat es kuschelig warm.

Tipp 10: Tricks fürs Fläschchenfüttern: Hebammen raten, Säuglinge im gesamten ersten Lebensjahr nur mit Pre-Nahrung zu füttern. Verzichten Sie, wenn möglich, auf Folgenahrung. Denn: Folgenahrung hat einen sehr hohen Zuckergehalt. Außerdem enthält Pre-Nahrung alles, was das Baby im ersten Lebensjahr braucht. Tipp 2: Sollte Ihr Baby beim Fläschchengeben einschlafen, Sie möchten aber, dass es weiter trinkt, kann es helfen, ihm die Söckchen und die Hose auszuziehen. Dann wird das Baby oft schnell wieder wach, weil es nicht mehr so kuschelig warm ist. Oder Sie wickeln es vor dem Fläschchen.

Tipp 11: Zähne mit Fluorid stärken – babygerecht: Wenn der Sprössling anfängt zu zahnen braucht er Fluorid, um die Zähne zu stärken. Das können Sie in Form von Fluoridtabletten verabreichen. Diese dafür zerkleinern und im Wasser auflösen. Oder noch besser: Sie kaufen fluoridhaltige Zahnpasta, mit der Sie die kleinen Beißerchen schrubben oder das Sie dem Kind zum Lutschen auf die Zähnchen schmieren.

Tipp 12: Aufs Bauchgefühl hören: Der wichtigste aller Tipps einer Hebamme: Die meisten Frauen machen intuitiv vieles richtig, wenn es um ihren wertvollsten Schatz geht. Deshalb vertrauen Sie lieber auf Ihr Gefühl als auf manch gutgemeinten Ratschlag anderer!

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