Schwangere mit hochgezogenem Shirt berührt ihren nackten Bauch
Entspann mal, Mama

Massage in der Schwangerschaft: 6 wichtige Antworten

Eine Schwangerschaft kann anstrengend sein. Umso wichtiger: Auszeiten für werdende Mütter. Warum eine Massage während der Schwangerschaft gut tut – und worauf Sie achten sollten.

Ob in den ersten Schwangerschaftswochen oder mit dickem Babybauch: Gegen eine entspannende Massage in der Schwangerschaft ist nie etwas einzuwenden. „Ganz im Gegenteil“, sagt Hebamme Petra Welskop, Präsidentin des Österreichischen Hebammengremiums. „Wer sich selbst etwas Gutes tut, tut damit auch dem Baby gut.“ Vorausgesetzt, frau achtet auf ein paar wichtige Details.

Massage in der Schwangerschaft: 6 Antworten auf drängende Fragen

1. Massage in der Schwangerschaft: Bis zu welchem Monat erlaubt?

Was eine Massage während der Schwangerschaft angeht, gibt es im Grunde keine Verbote. Ob in den ersten Schwangerschaftswochen oder am Ende des 3. Trimesters. „Schwangere Frauen spüren ihren Körper oft in besonderer Weise und können sich auf dieses Körpergefühl verlassen. Was sich gut anfühlt, ist auch gut“, sagt Welskop. Theoretisch ist eine Massage also zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft möglich.

2. Welche Massageposition für Schwangere?

In den ersten Wochen und Monaten ist eine Massage in Bauchlage kein Problem. Eine werdende Mutter kann bequem liegen und muss auch keine Angst haben, der Druck von Masseur oder Masseurin könne über den Rücken zu stark auf den Bauch wirken. Welskop erklärt: „Frauen können sich als Faustformel wirklich immer merken: Wenn es sich für sie gut und komfortabel anfühlt, spricht nichts gegen eine Massage – auch im Liegen.“

Später ist dann zwar irgendwann der Bauch im Weg, sodass eine Bauchlage überhaupt nicht mehr möglich ist. Aber dann gibt es Mittel und Wege; wie etwa spezielle Liegen, die über einen Bauchausschnitt – also ein Loch in der Liege – verfügen. Oder die Schwangere legt sich einfach auf die Seite. „Mit einem dicken Stillkissen zwischen den Beinen fühlen sich die meisten Frauen besonders wohl“, sagt die Expertin.

3. Lindern Massagen Schwangerschaftsbeschwerden?

Massagen entspannen die Muskeln, aktivieren den Zellstoffwechsel und fühlen sich einfach wunderbar an. Weil der Körper einer Schwangeren so viele Veränderungen durchmacht, kann er solche Wohltaten mehr als gut gebrauchen. „Schwangere Frauen berichten mir über eine Vielzahl von Beschwerden, die durch das Massieren gelindert werden können. Verspannungen im Nacken, schwere Beine und Knöchel, schmerzende Hände, Kopfweh oder sogar Übelkeit können sich verbessern.“

4. Ist eine Massage gut oder schlecht fürs Baby?

Berührungen am Bauch kann das Baby natürlich spüren. Die Massage anderer Körperregionen fühlt das Ungeborene zwar nicht unmittelbar, profitiert aber trotzdem davon. „Das Baby bekommt im Mutterleib viel von seiner Umwelt und vor allem von dem Zustand seiner Mutter mit. Es fühlt, ob Mama verspannt ist, ob es ihr nicht gut geht und somit auch, wenn das Gegenteil passiert und die Mama sich aktiv entspannt. Dieses Wohlgefühl färbt ab“, sagt die Expertin. Eine Massage während der Schwangerschaft hat also gleich doppelte Wirkung: für eine glückliche Mama und ein zufriedenes Baby.

5. Vorsicht bei Bauchmassage durch Laien

Es gibt nur ein einziges Tabu bei Massagen während der Schwangerschaft: fachfremder, intensiver Druck auf den Bauch. Gegen Streicheleinheiten ist rein gar nichts einzuwenden. „Festes Drücken oder gezieltes Anfassen sollte jedoch nur eine Hebamme machen“, sagt Welskop. Je größer der Bauch wird, desto weiter dehnen sich die Bauchmuskeln aus, sodass man selbst von außen die Gebärmutter leicht ertasten kann. Bei falschem oder zu starkem Druck kann das wiederum dazu führen, dass das Baby und die Plazenta gestört werden.

6. Wie Ihr Mann vor und während der Geburt helfen kann

Zwar gibt es Physiotherapeutinnen und Massagepraxen, die sich auf Schwangerenmassagen spezialisiert haben (teilweise tragen sogar die Krankenkassen die Kosten), aber allein an solche Angebote ist man als Bald-Mama nicht gebunden. Auch normale Masseure können für Entspannung sorgen. Und: die eigene Familie. Geschwisterkinder lieben es, den Bauch vorsichtig zu streicheln. Und Papa kann den Rest übernehmen: die Füße drücken, den Nacken kneten, die Arme streicheln und alles, was sich sonst noch gut anfühlt. Passende Massageöle gibt es übrigens bei dm.

Auch während der Geburt können kurze Massageeinheiten oder auch einfach nur das Drücken von Mamas Hand kleine Wunder wirken. „Vorausgesetzt, die Frau möchte das auch. Letztlich weiß die Schwangere nämlich am besten, was ihr und ihrem Kind guttut“, so Welskop.

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