Notizbuch zum Check von Inhaltsstoffen neben Cremedose und Zerstäuber
Liste: Was steckt drin?

6 Kosmetik-Inhaltsstoffe, die wir vermeiden sollten

Parabene, Silikone, Paraffine oder künstliche Duftstoffe: Die Liste der schädlichen Inhaltsstoffe in der Kosmetik ist lang – wichtig ist der Check beim Kauf. Worauf wir besser achten:

Dank der App Codecheck wissen wir heute, was in unseren Lebensmitteln und Kosmetikprodukten steckt. Wer die lange Liste schädlicher Inhaltsstoffe in der Kosmetik checkt und kennt, entscheidet sich häufig dazu, auf Naturkosmetik umzusteigen. Mit einigen wenigen Basics geht das auch ganz leicht.

Sie haben zwar schon von Parabenen, Silikonen & Co gehört, wissen aber noch nicht um ihre Wirkung? Dann auf zum Check: Wir sagen, wie schädlich welche Inhaltsstoffe in der Kosmetik wirklich sind – und wie Sie diese auf Verpackungen erkennen.

Liste: Welche Kosmetik-Inhaltsstoffe schlecht für die Haut sind

1. Polyethylenglykol (PEG)

PEG ist ein synthetischer Stoff, der in verschiedenen Kosmetikprodukten als Emulgator zum Einsatz kommen kann, außerdem ist er in Form von Tensiden fürs Schäumen von Duschgels und Shampoos verantwortlich (Alternative: feste Seife!). Aber auch in anderen Kosmetika wie Deos, Lippenstiften, Parfum oder Cremes ist PEG enthalten. Sein Hauptstoff Ethylenoxid und seine Hilfsstoffe können die Membranfunktion der Haut schädigen und machen sie durchlässiger für Schadstoffe.

Mögliche Folgen sind Hautirritationen, Allergien, Neurodermitis, Kopfschmerzen oder Übelkeit. Hinzu kommt: PEG wird aus Erdöl hergestellt, dessen Förderung klimaschädigend und umweltzerstörend ist. Da PEG ein möglichst haltbar gemachtes Molekül ist, ist es biologisch schwer abbaubar und kann über das Abwasser in die Umwelt gelangen und sie schädigen.

So erkennen Sie, ob ein Produkt PEG enthält:
Es lohnt sich, auf die Vorsilbe PEG bei den Inhaltsstoffen zu achten. Auch Wörter, die auf „eth“ enden, weisen auf Inhaltsstoffe hin, die auf Basis von Ethylenoxid hergestellt wurden. Gerade in Shampoos und Duschgels ist oft Sodium-Lauryl-Sulfat als schäumendes Tensid enthalten. Andere Tenside in Kosmetika sind z.B. Alkylbenzolsulfonate oder Alkylpolyglycoside.

2. Silikone

Silikone sind synthetische Stoffe, die auf vielerlei Art eingesetzt werden. In der Kosmetik sind sie vor allem als Faltenfüller beliebt und stecken in vielen Shampoos, um das Haar weich und geschmeidig zu machen. Auch wenn der Inhaltsstoff einen schlechten Ruf hat – gesundheitliche Risiken gibt es nicht, solange man nicht allergisch ist.

Steckt aber zu viel Silikon in einer Creme, staut sich Schweiß und die Haut wird trocken und spröde. Und aus den Haaren lässt sich zu viel Silikon nur schwer wieder herauswaschen (nur mit tiefenreinigenden Shampoos). Die Folge: Das Haar wird durch mehr und mehr Schichten Silikon beschwert, wirkt matt und schwer. Für trockene Haare also eher nichts!

So erkennen Sie, ob ein Produkt Silikone enthält:
Der synthetische Stoff hat viele Namen, erkennbar an Wortendungen bzw. -bestandteilen wie „-con“, „-cone“ oder „-xane“. Nicht wasserlösliche Silikone sind zum Beispiel Dimethicone, Cyclomethicone, Cyclopentoxilase oder Dimethiconol. Wasserlösliche Silikone sind unter anderem Amodimethicone, Polysiloxane, PEG/PPG-14/4 Dimethicone oder Dimethicone Copolyol.

3. Parabene

Paraben ist ein Konservierungsmittel, das Kosmetikprodukte frei von Pilzen und Bakterien hält. Auch in vielen Haarpflegeprodukten sind Parabene zu finden, es gibt jedoch auch parabenfreie Shampoos. Parabene werden seit vielen Jahrzehnten eingesetzt und gelten daher als erprobt und gut getestet. Manche Parabene wirken hormonell – doch jene, die in Kosmetika verwendet werden, sind es kaum. Und: In der Wissenschaft geht man derzeit davon aus, dass es keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen Brustkrebserkrankungen und Parabenen gibt.

Wenn Sie der Inhaltsstoff dennoch stört, achten Sie auf die Begriffe Methyl- und Ethylparaben – die laut derzeitigem Wissensstand in einer Konzentration von bis zu 0,4 Prozent als ungefährlich gelten –  sowie Propyl- und Butylparaben, für die eine Höchstkonzentration von 0,19 Prozent in Kosmetika vorgesehen ist. Die Parabene Benzyl-, Isopropyl-, Isobutyl-, Pentyl- und Phenylparaben hingegen sind in der EU seit 2014 nicht mehr in Kosmetik zugelassen.

So erkennen Sie, ob ein Produkt Parabene enthält:
An Bezeichnungen wie: Methylparaben, Propylparaben, Ethylparaben, Butylparaben, Ethylhexyl Methoxycinnamate und 4-Methylbenzylidene Camphor. Mit Naturkosmetik ist man beim Thema Parabene auf der sicheren Seite. Produkte mit dem Siegel von Ecocert, Natrue, BDHI oder demeter sind grundsätzlich parabenfrei.

4. Synthetische Duftstoffe

Damit meint man alle Stoffe, die selbst duften, einen Duft verstärken oder einen Duft überdecken. Über ihre Auswirkungen auf unseren Organismus lässt sich recht wenig sagen. Allerdings werden heutzutage immer mehr Produkte mit synthetisch hergestellten Duftstoffen versehen – vom Müllbeutel über Autodüfte bis hin zu Insektenmitteln. Dadurch werden wir zunehmend Düften ausgesetzt, ohne es zu wollen. Das kann durchaus zu Stressreaktionen auf diese duftenden Stoffe führen.

Fest steht: Duftstoffe können sehr langsam im menschlichen Körper abgebaut werden und stehen in Verdacht, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Erschöpfung auszulösen. Die Europäische Union hat 26 Duftstoffe als besonders allergen wirkend deklariert, darunter Linalool, Limone, Farnesol, Citronellol, Benzyl Cinnamate, Benzyl Benzoat, Isoeugenol, Citral, Cinnamal, Cinamyl Alkohol, Benzyl Salicylate, Benzyl-Alkohol.

So erkennen Sie, ob ein Produkt synthetische Duftstoffe enthält:
Nur, wenn eine bestimmte Konzentration überstiegen wird, müssen die synthetischen Duftstoffe mit ihrem INCI-Namen auch namentlich aufgeführt werden. Sonst werden sie schlicht als Parfum, Fragrance, Aroma oder Flavour deklariert. Und für Duftkerzen, Duftöle & Co gelten diese Regeln (noch) nicht.

5. Paraffine

Paraffin ist ein Destillat aus Erdöl und liefert den nötigen Fettanteil für Kosmetikprodukte, ist also eine der typischen Inhaltsstoffe in Kosmetik. Während dermatologische und chemische Fachkreise seine gute Verträglichkeit loben, gibt es durchaus Kritiker: Es könne die Fettschicht der Haut austrocknen und so Falten fördern. Nicht von der Hand zu weisen ist zudem: Bei der Paraffin-Gewinnung kommt es (unbeabsichtigt) zu Verunreinigungen in Form von MOSH- oder MOAH-Verbindungen – und diese dringen über die Haut in den Körper und können sich dort absetzen.

Noch ist nicht abschließend über die Gefährlichkeit dieser Stoffe geurteilt worden. Sie werden aber immer wieder mit Entzündungen und Krebs in Verbindung gebracht. Und nicht zuletzt ist die Förderung von Erdöl wie schon erwähnt umweltschädigend – und auch nach Verbrauch eines Kosmetikprodukts gelangen die biologisch nicht abbaubaren Paraffine wieder in die Umwelt.

So erkennen Sie, ob ein Produkt Paraffine enthält:
In den Inhaltsstoffen erkennt man Paraffine unter der Bezeichung Mineral Oil, Petrolatum, Paraffinum Liquidum, Paraffinum Subliquidum, Cera Microcristallina, Microcrystalline Wax, Ozokerit, Ceresin und Vaseline.

6. Organisch synthetische Farbstoffe

Bei organischen und synthetischen Pigmenten und Farbstoffen handelt es sich um lösliche Farbstoffe und unlösliche Pigmente. Die meisten synthetischen Farbstoffe werden heute künstlich aus Erdölprodukten hergestellt. Die Azofarbstoffe bilden die größte Gruppe der synthetischen Farbstoffe und stecken in vielen Kosmetika, außerdem braucht man sie, um in dekorativen Kosmetikprodukten die Leuchtkraft von Lidschatten & Co zu erzeugen. (Ausnahme: Dekorative Naturkosmetik arbeitet ohne diese Farbstoffe!)

Azofarbstoffe gelten als allergieauslösend und stehen unter Verdacht, krebserregend zu sein. Aber auch Anilin gilt als kritisch und Amine, letztere stecken etwa als Toluylendiamin und Phenylendiamin in Produkten zum Haarefärben.

So erkennen Sie, ob ein Produkt organisch synthetische Farbstoffe enthält:
An den E-Nummern: E 102, E 110, E 122, E 123, E 124 und E 151.

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