Das Wort Baby mit Cerealien gelegt in weißer Milch auf rosa Hintergrund
Erziehung für Mütter

Kümmere dich um dich selbst, Mutter!

Gehören Sie auch zu den Müttern, die aus Liebe zu ihrer Familie sich selbst verlieren? Dann ist es Zeit für weniger Mutter Teresa und mehr Egoismus – oder nennen wir es: mehr Selfcare für Mama.

Immer sollen Mütter etwas: Arbeiten gehen. Sich um die Kinder kümmern. Auf Mental Load pfeifen, dafür die Familienorganisation mit dem Partner gerecht aufteilen. Sie sollen an Me-Time denken, ohne dabei auf ihren Partner/ihre Kinder/die alten Eltern/ihr Haustier zu vergessen. (Also quasi Mutter Teresa sein.) Sie sollen sich beim Home Schooling nicht mit den Kindern streiten, wenn die keine Lust auf Home Schooling haben, sie sollen auch einmal fünfe gerade sein lassen, selbst wenn sie tief im Herzen Unordnung verabscheuen …

… und jetzt gibt es einen Ratgeber von Familienberaterin Linda Syllaba und Mama-Bloggerin Daniela Gaigg, den frau auf den ersten Blick missverstehen könnte: Wer in „Selfcare für Mamas“ hineinliest, entdeckt immer wieder leere Seiten, die frau mit Notizen füllen möge. Und liest von der „Rolle deines Lebens“ – nämlich, sich um sich selbst als Mutter zu kümmern.

Bitte weniger Mutter Teresa!

Huch, noch ein weiteres To-Do für uns Mamis? Wie sollen wir das noch organisiert bekommen in unser knallvolles Kind-Karriere-Haushalt-Partnerschaft-Leben?

„Keine Sorge“, beruhigt Linda Syllaba. „Es geht nicht um eine weitere Aufgabe, sondern um eine Geisteshaltung: ‚Wie gehe ich pfleglich mit mir selbst um?‘ Und dafür bietet unser Buch kleine Impulse, die uns Müttern das Leben leichter macht.“

Mutter: Was sie braucht und was nicht

Mehr Selbstfürsorge. Weniger Selbstaufgabe zugunsten der Kinder. Das wäre das Ziel. (Oder anders formuliert: Weniger aufopfernde Mutter Teresa, mehr egoistische Mama!) Denn jede Mutter wird von sich sagen: Sie tut alles für ihre Kinder. Und wenig bis nichts für sich. „Der Fokus auf die Kinder ist total gut gemeint. Aber es funktioniert nicht, wenn man sich selbst dabei vergisst“, ist Expertin Syllaba überzeugt. Denn irgendwann ist selbst das größte Mama-Fass voller Liebe und Selbstaufgabe einfach nur: leer.

Kinder früh in die Verantwortung schicken

Hinzu kommt: Spätestens in der Pubertät, wenn sich die Kinder abnabeln und in die Autonomie gehen, steht Mama mit leeren Händen da. Daher rät Syllaba, lieber die Kinder schon früh dazu anzuleiten, Verantwortung für sich zu übernehmen. So bleibt mehr Zeit und mehr Kraft, damit Mütter den Fokus und ihre Aufmerksamkeit auf sich lenken können.

Sich als Mutter selbst finden

Beinahe philosophisch drückt es Familienberaterin Syllaba aus: „Mutter sein ist die Wahnsinnschance, dich selbst zu finden!“ Im Buch schreibt Syllaba: „Du hast nicht nur selbst ein Mutterbild erhalten, du erschaffst auch eines. Darum ist es lohnenswert, sich damit auseinanderzusetzen, was dich besonders geprägt hat und was davon du weitergeben willst.“ Und genau deshalb gibt es die leeren Seiten im Buch. Nicht als weitere Aufgabe zum Abhaken, sondern als spannende Auseinandersetzung mit sich selbst.

„Uns geht es nicht darum, sich auf Knopfdruck noch mehr zu optimieren“, sagt sie. „Oder dass Frauen am Ende denken: ‚Ich bin ja als Mutter noch schlechter als ich dachte.‘ Sondern mit unseren Tipps kann jede Frau herausfinden: ‚Wer bin ich? Was ist für mich passend und stimmig und richtig?‘ Das darf auch bei jeder Mutter anders sein!‘“

Weniger Perfektionismus als Mutter, mehr Selfcare für Mama

Was aber bei jeder Mutter, die bislang zu wenig an sich gedacht hat, gleich sein darf: Raus aus dem Perfektionismus und raus aus der Kontrolle, mehr Selfcare für Mama – „und dafür braucht es einen neuen Trampelpfad im Hirn. Deshalb haben wir neben dem Buch eine Internet-Challenge ins Leben gerufen und eine eigene Website mit Tipps für jeden Tag. Denn: An der Selbstfürsorge müssen wir immer dranbleiben, sie immer wieder ins Bewusstsein holen und ins echte Leben integrieren.

Und nein, liebe Mamas, bitte nicht glauben, dass „Selbstfürsorge mit einem Schaumbad oder einem Cappuccino auf der Terrasse ab und zu und nebenbei erledigt werden könnte“.

Selbstfürsorge für Mütter: 4 Tipps

Was hingegen hilft, sind laut den beiden Buchautorinnen die vier Wege zur Selbstfürsorge:

  • Darunter erstens der „praktische Weg“, dazu zählen ja, auch das Schaumbad und der Cappuccino – aber mehr noch gesunde Ernährung und viel Bewegung, soziale Kontakte, Talententfaltung, Geborgenheit, Schutz vor Gewalt und vieles mehr.
  • Zweitens der „mentale Weg“ – wie etwa Glaubenssätze ändern, liebevoll mit sich selbst zu sprechen, positive Affirmationen („Ich mache das, was mir möglich ist.“ — „Ich bin ich. Du bist du.“) oder ein Vision Board zu erstellen.
  • Beim Beschreiten des, drittens, „emotionalen Wegs“ legen die Autorinnen Müttern ans Herz, mit sich in Verbindung zu bleiben und einen gesunden Umgang zu finden für die eigenen Emotionen („Es ist nicht notwendig, sich in jedes Gefühl fallen zu lassen.“).
  • Und beim, viertens, „ganzheitlichen Weg“ dreht es sich darum, Körper, Psyche und Geist zu verbinden durch (Achtsamkeits-)Techniken wie richtiges Atmen, durch Meditation oder auch Nachhaltigkeit. Denn das bringt Entspannung und Gelassenheit mit sich. Und hey, gerade für Eltern gilt doch: „Gelassenheit ist super, oder? Das wollen wir doch alle!“

Mehr Tipps und konkrete Anleitungen gibt es im Buch nachzulesen:

Buchcover Selfcare für Mamas von Linda Syllaba und Daniela Gaigg

Selfcare für Mamas. Geht’s dir gut, geht’s deinem Kind gut. Das etwas andere Erziehungsbuch
Daniela Gaigg & Linda Syllaba
Verlag: Beltz

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