Ein Zeichen der Freundschaft: Zwei sich berührende Hände, auf der einen steht in der Handinnenfläche
Freunde machen das Leben süß

Freundschaft: Familie zum Aussuchen?

Im Laufe des Lebens lernen wir viele Freunde kennen, manche begleiten uns für immer. Warum unsere ältesten Freunde oft die besten sind – und wann es besser ist, eine Freundschaft zu beenden.

Freunde sind die Familie, die man sich aussuchen kann, sagt man. Denn gute Freundschaften bereichern unser Leben nicht nur. Sie geben uns auch Halt in schweren Zeiten. Deshalb fürchten sich manche Jung-Mütter auch davor, mit Kind keine Freunde mehr zu haben. Dass Freundschaften auch für unsere Gesundheit und unser Herz wichtig sind, zeigen wissenschaftliche Studien: So verringern gute Freunde das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen. Und: Auch beim Stress abbauen helfen Freunde.

Klar ist: Je länger wir unsere Freunde kennen, desto inniger ist meistens auch die Beziehung zueinander. Doch nicht nur aufgrund gemeinsamer Erinnerungen und Erlebnisse sind unsere ältesten Freunde oft auch unsere liebsten. Mit dem Alter verändert sich vor allem unsere Vorstellung von Freundschaft, das haben Untersuchungen in unterschiedlichen Kulturen ergeben. Schrumpft der Freundeskreis mit den Jahren, ist das also längst kein Grund zur Traurigkeit. Im Gegenteil: Die Qualität der zwischenmenschlichen Beziehungen wird uns dann wichtiger als die Quantität in jungen Jahren.

Die Evolution der Freundschaft

Anders als aus psychologischer Sicht lange angenommen, hat das aber vermutlich wenig mit unserer knapper werdenden Lebenszeit zu tun. Vielmehr könnten evolutionäre Gründe dahinter liegen, wie Forscherinnen und Forscher im Zuge einer Studie mit wildlebenden Schimpansen herausgefunden haben. Bei ihren Beobachtungen zeichneten sich Muster im Umgang mit Freundschaften ab, die unseren ähneln: So verbrachten ältere Schimpansen deutlich mehr Zeit mit Artgenossen, mit denen sie eine jahrelange Beziehung entwickelt hatten. Der Grund: Auf diese Freunde konnten sie sich bei der gegenseitigen Fellpflege am meisten verlassen.

Was nützen auch viele oberflächliche Freunde, die zwar zum Feiern gut sind, wenn es um Fellpflege oder – in unserem Fall eher – wichtige Lebensentscheidungen geht aber nicht da sind?

Deshalb lohnt es sich, eine Freundschaft mit der Zeit zu hinterfragen. Hält sich gegenseitiges Geben und Nehmen die Balance? Festzustellen, dass der Draht zueinander nicht mehr derselbe ist, kann zwar schmerzlich, aber auch befreiend sein. Wann es besser ist, eine Freundschaft zu beenden: Dafür gibt es einige Anzeichen.

5 Gründe, um eine Freundschaft zu beenden

  1. Die Freundschaft ist einseitig und belastet

    Sie sind diejenige, die sich immer bei ihr oder ihm meldet? Wenn Sie sich dann auf einen Kaffee treffen, wird nur über die Probleme des anderen geredet? Dann fehlt eindeutig die Balance.

  1. Der oder die andere gönnt einem nichts mehr

    Ist Ihr Freund oder Ihre Freundin oft neidisch, egal ob auf Ihre Beziehung, Ihre Karriere, oder auf andere Freundschaften? Dann ist das Problem fehlende Wertschätzung.

  2. Es gibt kein Vertrauen mehr

    Können Sie einander belastende Dinge oder Geheimnisse nicht mehr anvertrauen? Wenn Sie aufgrund fehlenden Vertrauens nicht erzählen wollen, was Ihnen am Herzen liegt, macht die Freundschaft kaum noch Sinn.

  3. Sie halten nur noch aus Gewohnheit Kontakt

    Regelmäßige Treffen sind für Sie nur noch ein Pflichttermin? Darüber hinaus haben Sie sich nicht viel zu sagen und legen auch keinen Wert darauf, sich öfter zu sehen? So wird die Freundschaft langsam, aber sicher zu einer losen Bekanntschaft.

  4. Sie haben unterschiedliche Werte und Vorstellungen

    Sie haben sich weiterentwickelt oder der oder die andere hat sich mit der Zeit verändert? Dann braucht es Toleranz und Akzeptanz von beiden Seiten. Findet man nicht mehr zueinander, ist es besser, getrennte Wege zu gehen.

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