Peter-Pan-Männergesicht, um das rote Federn fliegen als Symbol für Peter Pan-Syndrom.
Für immer jung? Bitte nicht

Peter-Pan-Syndrom: Woran wir es in der Beziehung erkennen

Wer sind die Männer, die nie erwachsen werden? Und können wir mit ihnen glücklich werden? Ein Beziehungscoach erklärt, was in der Partnerschaft mit „ewigen Buben“ zu beachten ist – und ob wir sie noch ändern können.

Abenteuerlust, Spontanität und ein Sinn für Humor? Unbedingt! Lächeln macht glücklich und uns zum Lachen bringen zu können, macht Männer attraktiv. Aber ein erwachsener Mann sollte auch Verantwortung übernehmen können, wenn es ernst wird. Männer, die wie Peter Pan für immer jung bleiben wollen, können das nur bedingt.

Doch was steckt hinter dem ewigen Kind im Manne? Ein Schuldgefühl gegenüber seinen Eltern, schreibt der US-amerikanische Familien- und Paartherapeut Dan Kiley in seinem Buch „Das Peter-Pan-Syndrom“. Nach Kiley haben diese Männer Angst, sich in einer Beziehung auf eine Partnerin einzulassen, weil sie das Gefühl haben, es nie richtig machen zu können.

Männer mit Peter-Pan-Syndrom in der Beziehung

Laut Beziehungscoach Natascha Koller finden diesen Typ Mann vor allem jene Frauen anziehend, die sehr früh Verantwortung für andere übernehmen mussten. „Dann fühlen sie sich gerade von einem Mann, der Leichtigkeit und Spontanität ausstrahlt, sehr angezogen, hat er doch genau das, was ihnen im Leben fehlt. Diese Frauen verwechseln oft Liebe mit Verantwortung.“

Diagnose: Woran wir die ewigen Buben erkennen

Jeder Mensch kann natürlich selbst entscheiden, ob und wann er erwachsen werden will. Aber eben auch, ob wir mit so jemandem eine Beziehung führen wollen, ist eine wichtige Entscheidung. (Und ob wir in der Beziehung mehr geben oder nehmen.) Aufs Herz hören lohnt sich zwar, bei bestimmten Verhaltensweisen sollten aber die Alarmglocken läuten – etwa bei diesen Signalen, die laut Expertin Koller auf Männer mit Peter-Pan-Syndrom hinweisen:

  1. Unabhängig und/oder gruppenaffin

    Männer mit Peter-Pan-Syndrom sind oft Männer, denen ihre Unabhängigkeit über alles geht, die einsamen und heldenhaften Cowboys, die über die Prärie reiten und immer unabhängig bleiben. Sie bevorzugen häufig Männerfreundschaften und bringen sich lieber in Gruppen ein.

  2. Nicht regelkonform

    Sie haben verstärkt Schwierigkeiten mit Hierarchien, Pflichten und Regeln. Oft äußert sich das auch in einer sexistischen oder anderweitig abwertenden Einstellung gegenüber Frauen.

  3. Unfähig zur Selbstreflexion

    Sie lieben es, sich die Wirklichkeit schön zu reden. Es fehlt ihnen oft die Fähigkeit zu Selbstreflexion und Selbstkritik. Wird es zu Hause schwierig, suchen sie oft Bestätigung in schnellen Eroberungen und haben dann meist das Gefühl, nichts Schlimmes getan zu haben. Sie weisen der Partnerin die Schuld zu, die ihnen scheinbar alles Schöne und Leichte verwehrt.

  4. Bloß keine Konflikte

    Sie finden es schwer, sich ernsthaft auf Konflikte einzulassen und gemeinsam konstruktiv an Lösungen zu arbeiten.

  5. Eher einseitig beim Sex

    In der Sexualität tun sie sich gegenüber einer gleichberechtigten Partnerin schwer und sind verunsichert, wenn diese nach einer erfüllten Sexualität strebt, die beiden gerecht wird.

Peter-Pan-Syndrom: Können Frauen solche Männer ändern?

Niemand verändert sich über Nacht und auch das Kind im Manne wird so schnell nicht erwachsen werden. Dennoch können Sie es als Partnerin schaffen, dass auch er Verantwortung übernimmt, sagt Koller. „Erklären Sie ihm daher am Anfang der Beziehung ganz klar, was Sie an ihm lieben und was Sie mit ihm gerne gemeinsam erleben möchte. Machen Sie ihm klar: Auch Verlässlichkeit, Verantwortungsbewusstsein und sich gemeinsam für die Beziehung zu engagieren halten Sie für wesentlich.“

Je früher eine Frau das deutlich zum Ausdruck bringt, desto größer sind die Chancen, dass die Beziehung einen guten Verlauf nimmt. Es gibt nämlich auch Männer, die sich dieser Charakterzüge durchaus bewusst sind und die ihr Verhalten ändern möchten.

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